• Sammy´s Heldenreise
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@vizslacooper besucht Gabor

Spenden für Pfotenhilfe in Not in Ungarn

„Rumms.“ Die Seitentür des Transporters öffnet sich schwungvoll. Im Laderaum steht ein Mann mit Dreitagebart und weiß-grauen Haaren. Gabor ist umgeben von Kisten und Futtersäcken. Sein Mund verzieht sich zu einem breiten Grinsen. Er reibt sich die Hände und beginnt die Kisten an die Helfer herauszureichen, die Richtung Fahrzeug eilen.

Gabor ist in Ungarn geboren und in der Schweiz aufgewachsen. Er schaffte sich vor 30 Jahren seinen ersten Vierbeiner als Familienhund an. Als sich das Zusammenleben mit ihm schwierig gestaltete, probierte der heute 56-Jährige es mit Hundesport und Verhaltenstherapie. Aus Interesse belegte er viele Kurse und Fortbildungen in Richtung Hundetrainer.
10 Jahre später kehrte Gabor in seine Heimat Ungarn zurück und wurde dort von einem Lokalradio eingeladen, um Anrufern in einer Sendung Tipps für die Hundeerziehung zu geben. Dabei lernte er den Leiter eines ungarischen Tierheims kennen, der ihn als Deutsch-Ungarischen-Dolmetscher beauftragte. So kam Gabor zum ersten Mal mit Tierschutz in Berührung. Von da an gab es für ihn kein Zurück mehr. „Ich wusste: Entweder ich komme nie wieder in die Nähe vom Tierschutz oder ich muss mitanpacken.“ Das war im Sommer 2005. Anschließend gründete er den Verein Pfotenhilfe Ungarn e.V.

Die Mission der Pfotenhilfe Ungarn ist in erster Linie Aufklärung, da dies besonders wichtig ist, damit sich die Tierhaltung im Land ändert. Um da etwas zu erreichen, müsse man vor allem die jüngeren Generationen und Kinder ansprechen, so Gabor. Besuche in Schulen und Veranstaltungen im Tierschutzzentrum selber seien daher sehr wichtig. Auch Kastrationsprojekte gehören zum Alltag. Das Aufnehmen von in Not geratenen Tieren und die Vermittlung runden die Tätigkeit ab. Dabei übernimmt die Pfotenhilfe Ungarn auch traumatisierte Tiere von anderen Tierheimen, wo die Versorgung nicht gewährleistet werden kann.
Zu diesen traumatisierten Hunden gehören vor allem auch Kettenhunde.

Kettenhunde in Ungarn

In vielen ländlichen Gegenden Ungarns hat die Haltung von Hunden an der Kette eine lange Tradition. Hunde werden oft als Arbeitstiere und Wächter betrachtet, die Haus und Hof vor Eindringlingen schützen sollen. Trotz einer drastischen Verbesserung des Tierschutzgesetzes in Ungarn ist es immer noch leider so, dass sich niemand um Hunde in Kettenhaltung kümmert. Eine reine Kettenhaltung ist durch das Gesetz verboten. Leider ist es aber selten nachweisbar, wie lange ein Tier an der Kette gehalten wird. Außerdem mangelt es an Kontrolle und Durchsetzung der Gesetzgebung.
Die Lebensbedingungen der Kettenhunde sind meist miserabel. Sie haben oft nur einen kleinen Bewegungsradius, der durch die Länge ihrer Kette begrenzt ist, und sind den Witterungsbedingungen schutzlos ausgeliefert. Im Sommer leiden sie unter der sengenden Hitze, im Winter unter eisigen Temperaturen. Nicht selten fehlt es an einer angemessenen Unterbringung, frischem Wasser und ausreichender Nahrung. Diese Umstände führen häufig zu gesundheitlichen Problemen wie Unterernährung, Dehydrierung, Hauterkrankungen und Parasitenbefall.
Neben den physischen Leiden haben die Hunde auch mit erheblichen psychologischen Problemen zu kämpfen. Die Isolation und der Bewegungsmangel führen zu Verhaltensstörungen wie Aggressivität oder Apathie. Viele Kettenhunde zeigen stereotypisches Verhalten, wie ständiges Kreisen oder Bellen. Die fehlende soziale Interaktion und das mangelnde Training verschlimmern ihre Lage zusätzlich.

Petfluencer: @vizslacooper
Held*innen vor Ort: Gabor
Einsatzgebiet: Helvécia, Ungarn
Schwerpunkt: Aufnahme von Hunden in Not, Rettung von Kettenhunden, Aufklärungsarbeit
Webseite: https://www.pfotenhilfe-ungarn.de/